Jugendliche und Drogen - Prävention und Therapie

Michael Wey    


Wann sprechen wir von Sucht?
Alkohol, Hasch & Co.
Was tun? - Der erste Schritt heißt Vorbeugung
Therapie Drogenabhängiger


Das 21. Jahrhundert entwickelt sich zum Zeitalter der Drogen. Sie lauern in unserer Spaß- und Konsumgesellschaft überall. Häufig führt der Konsum von legalen und illegalen Drogen im Kindes- und Jugendalter zum verfestigten Suchtverhalten später. Drogen sollten daher im Kindesalter tabu sein. Zu 50 % kann eine Drogenabhängigkeit in den Genen liegen, die restlichen 50 % werden durch die Lebensumstände beeinflusst. Kinder mit ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom) sind stärker durch Drogen gefährdet. Prävention und Aufklärung sind in jedem Fall besser als Entziehung. Der nachfolgende Aufsatz soll Hilfe sein sowohl für Betroffene als auch für Angehörige und all diejenigen, die sich mit dem Thema Jugendliche und Drogen beschäftigen wollen.


Wann sprechen wir von Sucht?

Das 21. Jahrhundert entwickelt sich zum Zeitalter der Drogen. Cannabis (Bestandteil von Haschisch) wird heute schon als Seuche dieses Jahrzehnts dargestellt. Jugendliche sind besonders gefährdet durch Unzufriedenheit, Missmut, mangelnde Perspektiven und Impulsivität. Durch Suchtmittel erscheint das Leben leichter, freundlicher, zufriedener und zugewandter. Zum Ausprobieren von Suchtmitteln treiben die stets vorhandene Neugier und die Ekstase. "Außer sich selbst stehen" empfindet man über die chemische Beeinflussung des Gehirns als positives Erlebnis, das man immer wieder erleben möchte; das kann bei entsprechender Disposition süchtig machen. Es ist nicht so sehr die Suche nach dem Glück sondern die Verweigerung gegenüber den bestehenden Gesellschaftsverhältnissen, die Jugendliche auf ihrer Suche nach Spaß die verschiedensten Drogen ausprobieren lässt.



Stoffliche und nicht stoffliche Süchte

Wir unterscheiden stoffliche von nicht stofflichen Süchten wie Fresssucht, Alkoholsucht, Nikotinsucht, Cannabis- oder Heroinsucht gegenüber Magersucht, Spiel- oder Kaufsucht. Wir unterscheiden beim Gebrauch von Suchtmitteln den Genuss, den Missbrauch und die Sucht. Einem erwachsenen Menschen müssen wir nicht jedes Glas Alkohol verbieten, ein hoher Konsum muss auch noch nicht Sucht bedeuten, weil wir von Sucht erst sprechen, wenn der Konsument zum Erreichen des Wohlgefühls immer mehr Suchtstoff zu sich nimmt und beim Weglassen Entzugserscheinungen bekommt.

Gefährdung der Jugendlichen

Zur Einleitung gebe ich die neuesten Ergebnisse der Bielefelder Studie zur Kenntnis, die von Farke und Grass auf dem Münchner Suchtkongress 2003 vorgestellt wurden. In 10 % führen die Erfahrungen mit legalen und illegalen Drogen im Kindes- und Jugendalter zu einem verfestigten Konsum und gehen in eine Abhängigkeit über.

In dieser Studie wurden 597 Jugendliche zwischen 12 und 25 Jahren interviewt. Davon erwiesen sich
  • 21 % stark gefährdet
  • 55 % gefährdet
  • 24 % gering gefährdet.
Dabei kam heraus, dass der Gefährdungsgrad umso höher ist, je niedriger das Einstiegsalter in den Suchtmittelgenuss ist.

Die Bedeutung der verschiedenen Drogen spiegelt sich in folgenden Zahlen wider:

Alkohol 92 %
Nikotin 88 %
Cannabis 62 %
Speed und Amphetamine 16 %
Ecstasy 14 %
Pilze 16 %
Kokain 13 %
LSD 9 %
Heroin 2 %


Forschungsergebnisse

Weinberger hat die neuesten Forschungsergebnisse zusammengefasst und sie wie folgt formuliert: Unsere Gene steuern das Wachstum der Zellen, diese lassen Systeme entstehen und daraus entsteht unser Verhalten. Dies bedeutet, dass wir zwar abhängig sind von einer genetischen Ausgangslage, aber selbst ein Risiko von 50 % bedeutet noch nicht, dass ein davon Betroffener schicksalhaft Sucht erleiden muss, da die 50 % Umwelteinflüsse durch Elternhaus, Schule und Peer Group im weiteren Leben durch günstige oder schlechte Umgebungsfaktoren verändert werden. (Erklärungen hierzu liefert die neueste Forschung zu Epigenetik.)



Drogen heben die Stimmung

Allen gefühlsverändernden Drogen gemeinsam ist die Fähigkeit, den Spiegel von Dopamin anzuheben. Chemisch betrachtet ist jedes Erlebnis, welches der Mensch als schön empfindet - Musik, Umarmung und Küsse, Schokolade, Alkohol, Haschisch bis Heroin - ein Dopaminstoß. Beim Vergleich der chemischen Strukturformeln von Dopamin und sämtlichen Drogen wird deutlich, warum ähnliche Reaktionen von diesen verschiedenen Stoffen und auch Gefühlen wie Lob und Anerkennung zum gleichen Ergebnis führen. In Situationen, die als nicht bewältigbar erlebt wurden, aber durch den Genuss von Drogen durch eine Stressminderung, Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit und Wohlbefinden erträglicher wurden, wächst die Suchtneigung. Allen Suchtstoffen gemeinsam ist eine stressdämpfende Wirkung. Risikofaktoren für Sucht sind die Poesie für Stimmungen, Ängste, Depressionen, Stresserlebnisse in der Schule und Familie, Sucht bei nahen Angehörigen und genetische Veranlagung.



Rauchen: Einstieg in die Sucht

Viele Suchtkarrieren beginnen mit dem Glimmstängel und enden mit erheblichen Herz-Kreislauf-Problemen, Krebserkrankungen, Hauterkrankungen, Magen-Darm-Störungen, Störungen der Fruchtbarkeit und Potenz. Rauchende Jugendliche sind deutlich anfälliger für andere Drogen. Ebenso ist in diesem Zusammenhang bekannt, dass ein früherer Beginn schneller zur Abhängigkeit führt. Es gilt für alle Suchtstoffe die Tatsache, dass das Suchtrisiko umso größer ist, je früher der Jugendliche damit beginnt.

Das Suchtgedächtnis

Menschen bilden (nach Prof. Walter Zieglgänsberger) spezifische Bildspuren bezüglich positiver Wirkungen aus, was wir uns wie Erinnerungen an erlebte positive Wirkungen vorstellen können. Nach mehrmaligem Gebrauch kann sich ein "Suchtgedächtnis" ausbilden; es entsteht durch Bahnung wie das Erlernen des Klavierspiels. Bei längerem Gebrauch wird auch hier aus dem Pfad eine Autobahn.

Christoph Göhlert und Frank Kühn sind der Meinung, dass Drogenabhängigkeit ein Kräftespiel der Person, der Droge und der Umwelt sei. Als Risiken für Suchtentwicklung gelten Störungen des Selbstwertgefühls, Einstellung der unmittelbaren Umgebung zu Drogen, aktuelle Lebenskrisen und Beziehungsabbrüche in Kindheit und Jugend.

Da Kinder und Jugendliche schneller als Erwachsene etwas lernen können, gewöhnen sie sich auch schneller an den Umgang mit Suchtstoffen. Die Neuroplastizität als stofflicher Umbau an den Synapsen bewirkt im Gehirn von Jugendlichen auf der Ebene der Moleküle in ihren Nervennetzen eine rasche Veränderung in Richtung Sucht durch Nikotin, Alkohol oder Drogen. In der Münchner Suchtambulanz wurden in 80 Prozent psychiatrische Diagnosen bei den Drogenabhängigen gefunden.

14-JÄHRIGE UND DROGEN
Alkohol 50 % haben schon einen Rausch gehabt
Tabak 27 % rauchen täglich
Cannabis 9 Millionen haben damit Erfahrung
400.000 haben missbräuchlichen Konsum
23 % der Jugendlichen haben Cannabis-Erfahrung
11 % kiffen regelmäßig
7 % kiffen täglich vor dem Unterricht
ca. 15.000 Kiffer gehen jährlich in Drogenberatungsstellen

Quelle: Weltdrogentag 2004



Alkohol, Hasch & Co.

Bedeutung von Alkohol in der Gesellschaft

Unsere Gesellschaft benutzt Alkohol und andere Suchtstoffe zum Feiern und Entspannen, vor dem Essen als Aperitif, zum Essen Bier oder Wein und nach dem Essen Spirituosen, weiter in der Freizeit, beim Betriebsausflug, bei Stress oder bei Kummer und sogar nach erfolgreichem Sport. Alkohol begegnet uns in der Nahrung, im Kino, im Fernsehen und auf Plakaten. Beliebt sind beispielsweise derzeit Mixgetränke mit Alkohol als sog. Alcopops - dadurch werden Jugendliche mit dem süßen Geschmack an Alkohol gewöhnt - eine verwerfliche Art der Wirte und Getränkehersteller, ihren eigenen Umsatz zu fördern.

Cannabis - die Alltagsdroge - und ihre Folgen

Haschisch ist derzeit die Modedroge der Jugend. Sie wird als harmlos dargestellt. Oft heißt es, sie mache nicht abhängig usw. Dagegen sind die Auswirkungen auf die Bronchien sogar deutlich stärker als bei Zigaretten, da mehr krebserzeugende Stoffe im Rauch sind, dieser von den Jugendlichen tiefer und damit auch heißer inhaliert wird, Krebserkrankungen damit häufiger auftreten usw. Die Veränderungen führen relativ oft zu einer psychischen Abhängigkeit.

Den Suchtstoff Cannabis will ich wegen seiner großen Bedeutung bei den heutigen Jugendlichen etwas ausführlicher beschreiben und die unterschätzten Wirkungen auf geistige und körperliche Bereiche benennen. Bei Überdosis kommt es zu panikartigen Zuständen, Verwirrtheit, Paranoia, Halluzinationen, Horrortrip, Selbstmordgedanken und Atemdepression bis Schock.



Cannabis in Form von Haschisch oder Marihuana ist für viele Jugendliche - täglich konsumiert - zu einer Alltagsdroge geworden, da sie es ungefährlicher als Alkohol und Zigaretten finden. Viele finden damit erst eine gewisse Ruhe, auch gönnen sie sich gerne diesen Rausch, da er Genuss mit Spaß, Harmonie und Steigerung der sexuellen Erregung verspricht, wofür sie den anschließenden Kater gerne hinnehmen. Die Jugendlichen beschreiben, dass sie intensiver denken und fühlen können. Hinter Alkohol und Tabak ist "Gras" zur Droge Nummer drei geworden.

Die Nachteile werden von den Jugendlichen zunächst nicht wahrgenommen und von der Möglichkeit einer Abhängigkeit sehen sich alle weit entfernt, da sie "alles im Griff haben". Es herrscht weit verbreitet die Meinung, jeder habe ein Recht auf Rausch. Unabhängig von der Tatsache, dass Haschisch auch als so genannte weiche Droge zu den illegalen Drogen gehört, möchte ich die weniger bekannten und beachteten Auswirkungen bei chronischem Gebrauch hier darstellen.

Cannabis hinterlässt Spuren

Cannabis reichert sich im Gewebe an, bleibt mindestens 7 Tage im Körper und kann im Urin und im Kopfhaar bis zu 3 Monaten nachgewiesen werden. In den Drogenberatungsstellen sehen die Psychologen zunehmend Dauerkiffer, welche nach vielen Jahren ausgebrannt und depressiv zu ihnen kommen. Sie haben wachsbleiche Haut, feuchte Hände, dunkle Augenschatten, chronischen Husten, häufig Lippenherpes, Reifungsdefizite, Koordinationsstörungen bezüglich der zeitlichen und räumlichen Wahrnehmung (sehr bedeutsam für den Straßenverkehr), verminderte Aufmerksamkeit, Antriebslosigkeit, Lethargie, Gleichgültigkeit, Realitätsverlust, sozialer Rückzug, Gedächtnisstörungen, Vergesslichkeit, Magenschmerzen, Gefühlsstörungen, Entwicklungsstillstand, Beziehungsstörungen. Nicht selten erfolgt ein Abbrechen von Schule, Berufsausbildung und Beziehungen.

Zwischenzeitlich sind auch Depressionen und Psychosen in einem sicheren Zusammenhang mit dem Konsum von Haschisch festgestellt worden. Schizophrenien werden nach Meinung vieler Experten bei entsprechend disponierten Jugendlichen bis zu 10 Jahren früher ausgelöst. Nach einer schwedischen Studie führt Cannabis-Konsum sechsmal häufiger zur Auslösung von Schizophrenien. Diskutiert werden auch schon Schäden am Erbgut. Die Risikogruppe wird von den Forschern auf 5 bis 10 Prozent geschätzt.


Was tun? - Der erste Schritt heißt Vorbeugung

Psychische Erkrankungen und Sucht kommen gerade bei Menschen vor, in deren Vorgeschichte schon im Kindergarten Schwierigkeiten berichtet werden. Wir müssen schon in diesem Alter aufmerksam werden und Hilfen anbieten.

Aus der Erkenntnis, dass beim Beginn der Pubertät der zunehmende Umwelteinfluss im Sinne der Prävention wahrgenommen werden soll, müssen wir gegenüber Suchtstoffen in der Kindheit und Jugend ein klares Nein setzen. Durch rechtzeitiges Erkennen und Behandeln können wir vermutlich vielen Menschen eine Suchtkarriere ersparen. Die betroffenen Jugendlichen brauchen unsere Hilfe in Form von Tipps statt des erhobenen Zeigefingers.

Vorbeugen heißt aufklären

Aus diesen Erkenntnissen werden wir der Prävention von Sucht mehr Aufmerksamkeit schenken müssen.

ALS SCHUTZFAKTOREN GEGEN DROGENABHÄNGIGKEIT WIRKEN
  • Aufklärung durch Ärzte/innen
  • Aufklärung durch die Schule
  • Aufklärung durch Beratungsstellen
  • Vorbildfunktion
  • frühes Erlernen einer erhöhten Frustrationstoleranz
  • Erziehung zu Unabhängigkeit
  • Vermeidung überzogener Erwartungen
  • Einübung von Konfliktstrategien
  • Gefühle des Versagens erkennen und vermeiden
  • fordern statt verwöhnen
  • klarer Erziehungsstil
  • Hilfen für Betroffene und/oder Angehörige

Appell an Eltern und alle, die mit Kindern und Jugendlichen umgehen:

UMGANG MIT DROGENMISSBRAUCH

  • Informieren Sie sich!
  • Sprechen Sie das Problem an!
  • Beginnen sie das Gespräch mit "Ich"!
  • Übertragen Sie mehr Verantwortung!
  • Gehen Sie zu Beratungsstellen!
  • Vermeiden Sie Angst und Überreaktionen!
  • Nutzen Sie Hilfe in Gruppen wie Al Anon bzw. Syn Anon!
  • Handeln Sie nach den Erkenntnissen der Verhaltenstherapie!
  • Entwickeln Sie positive Sichtweisen!
  • Zeigen Sie Verständnis!
  • Betreiben Sie Prävention!
  • Seien Sie Vorbild!
  • Bleiben Sie Ansprechpartner!

Therapie Drogenabhängiger

Drogenkonsum erkennen und ansprechen

Zunächst müssen Sie den Drogenkonsum erkennen, wobei es am wichtigsten ist, dass Eltern und Lehrer Veränderungen im Verhalten der Jugendlichen bemerken und dies auch ansprechen.

Motivieren statt Drohen

Drohungen und aversive Methoden haben wenig Effekt ab dem Jugendalter. Eher nützen Hinweise auf ästhetische Nebenwirkungen wie Mundgeruch, gelbe Zähne, gelbe Finger, Atemnot, Magenprobleme, schnellere Hautalterung, tiefere Falten, Abnahme von Fruchtbarkeit und Potenz.


TIPPS FÜR DEN UMGANG JUGENDLICHER MIT SICH SELBST
  • Bringe eine Aufgabe zu Ende!
  • Versuche eine Selbstanalyse positiv - negativ
  • DU musst etwas ändern wollen!
  • Steh auf und tue es! Statt: Sitz hin und sei ruhig!
  • Fang an!
  • Sieh DICH positiv!

KONTROLLIERE:
  • Was ist DIR das Wichtigste?
  • Überfordere dich nicht selbst!
  • Suche dir einen Coach!
  • Mach nur eine Sache!
  • Sorge für gute Laune!
  • Mach DEINE persönliche Zeitplanung!

Motivierende Gesprächsführung und medikamentöse Hilfe in der Suchttherapie

Im Umgang mit Süchtigen hat sich das „motivational interviewing“ nach Miller und Rollnick durchgesetzt. Diese motivierende Gesprächsführung arbeitet mit den Elementen OARS –open question, affirmation, reframing und summary (offene Fragestellungen, aktives Zuhören und bestätigende Äußerungen, Umdeuten von Erlebnissen und Verhaltensweisen, Zusammenfassen).

Es ist sehr sinnvoll, Sucht beim Arzt zu thematisieren, da die Erfolgsindikatoren von Kollegen mit Suchtkenntnissen 2,4-fach höher sind als bei Kollegen, die keine haben. Entscheidungen über ambulante oder stationäre Maßnahmen hängen vom Einzelfall ab, in jedem Fall verbessert ein früher Therapiebeginn die Erfolgsaussichten.

Wenn zukünftig die neurobiologischen Erkenntnisse in der Suchttherapie mehr berücksichtigt werden, dann müssen auch mehr medikamentöse Hilfen, welche sich inzwischen als sinnvoll erwiesen haben, eingesetzt werden. In jedem Fall müssen den Suchtkranken medikamentöse Hilfen angeboten werden, welche das kooperative Verhalten des Patienten während der Therapie verbessern, den Zugang erleichtern und oft erst für weitergehende Therapien den Weg öffnen. Wir müssen wesentlich früher bei drohender Sucht eingreifen und nicht erst bei vorhandener Sucht viele Therapieangebote wie das Methadon Programm und Alkoholentwöhnung anbieten.

Früher über Therapiemöglichkeiten informieren

Auch mit Rückfällen müssen wir zukünftig viel individueller umgehen. Es lohnt sich auch, früher über Therapiemöglichkeiten zu informieren, Erfolgsaussichten darzustellen, Optimismus zu verbreiten, Mut zu machen zum Entzug usw. Bei der Behandlung der Sucht muss die Therapie eher verhaltenstherapeutisch und weniger tiefenpsychologisch oder gar analytisch orientiert sein (vgl. den Beitrag “Fachärzte der Psychiatrie und Psychotherapie“). Ferner sollten Verschlimmerung der Krankheit bzw. Rückfälle als ein therapeutisches Fenster betrachtet werden und ein Rückfall nicht in jedem Fall zur Entlassung sondern eher zum Aufarbeiten der Gründe ermutigen. Sinnvoll ist auch das Einbinden der Angehörigen in die Suchttherapie. Es hat sich gezeigt, dass die Hilfen für Angehörige in eigenen Gruppen wie Al Anon für Angehörige Alkoholkranker jetzt auch beim Drogenproblem sehr gut angenommen werden.

Sucht als Teil einer Persönlichkeitsstörung

Sucht kann auch Teil einer Persönlichkeitsstörung sein. Kinder und Jugendliche versuchen auf dem Weg der "Suche nach Spaß" häufig irgendwelche Drogen, welche das Denken, Fühlen und Handeln sowie Affekt, Stimmung, Wahrnehmung und das körperliches Gefühl zunächst positiv verändern. Das Fehlen der Droge führt wegen dieser Veränderungen dann zu Entzugserscheinungen. In dieser Phase wird oft eine medikamentöse Therapie gebraucht, damit der Optimismus, dass Änderungen möglich sind und danach das Leben lebenswerter wird, den Betroffenen Mut macht, den weiteren Entzug durchzuhalten. Abhängig vom vorliegenden Störungsbild sind psychotherapeutische Verfahren, Veränderungen der Ernährung, sportliche Anregungen, Minderung des Fernsehkonsums sinnvoll und notwendig. Die bestehenden Persönlichkeitsentwicklungstörungen müssen beim Einsatz der verschiedenen Verfahren berücksichtigt werden.

Literatur

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